In »Der Heizer Simultan erzählt« werden simultane Geschehnisse oder Gedanken auf gleicher Ebene also, gleichzeitig – simultan – dargestellt.
Die Arbeit ist ein Experiment der typografischen und medialen Inszenierung. Ziel ist es, die Linearität von Texten bzw. Erzählungen aufzubrechen und nonlinear erfahrbar zu machen. Die Frage, wie man ohne den Klang von Wörtern im Kopf überhaupt etwas erzählen kann, brachte mich zu der Auseinandersetzung mit der Gebärdensprache. Es handelt sich dabei um eine rein visuelle Sprache, die multidimensional funktioniert. Während man in der Lautsprache in erster Linie nur die akustische Information hat, gibt es bei der Gebärdensprache z.B. Mimik, Mundbild, Gestik, Handform und -stellung, Geschwindigkeit und die Körperhaltung, die alle für sich und miteinander entscheidend für die Aussage sind. Informationen werden simultan kommunizierbar. Die Erzählstruktur Gehörloser unterscheidet sich signifikant zur jener in der Lautsprache. Diese alternative Unterschiede versuche ich auf das Lesen eines Textes zu übertragen und habe mich dafür von den Modalitäten der Gebärdensprache inspirieren lassen.
Typografie, Buch, Experiment
3 Büchern,
5 Exemplare,
2 Webseiten
und diversen Beispielen in Textsorten
Konzept: Alexander Bönninger
Umsetzung: Alexander Bönninger
SoSe 2017 Folkwang Universität der Künste